16.10.2018 Feuerwehr testet Warnsystem für Bad Homburg
Über die Geräte können neben den bekannten Sirenentönen auch Durchsagen gemacht werden. Die Feuerwehr erwartet sich Erkenntnisse darüber, ob Überlagerungen des Schalls im Stadtgebiet zu Störungen bei der Verständlichkeit der Sprache führen kann. Vergleichbare Effekte sind aus Fußballstadien und Bahnhöfen bekannt. Nach Auswertung des Tests sind derzeit 21 Anlagen geplant. Ziel ist es, die Bevölkerung flächendeckend und auf die jeweilige Situation bezogen warnen zu können.
Testanlagen sind in der Feuerwache Dietigheimer Straße, der Louisenstraße, der Feuerwache Ober-Eschbach und der Erlenbach-Halle installiert. Darüber hinaus löst die Stadt während des Probealarms am alten Rathaus in Ober-Eschbach und am Gotischen Haus eine stationäre beziehungsweise eine mobile mechanische Sirene aus.
Die Feuerwehr hat darüber hinaus neue Mehrzweckeinsatzfahrzeuge ausgerüstet. Sie können zur Warnung und Information der Bevölkerung eingesetzt werden. Bei Ereignissen in einem kleinen, abgegrenzten Bereich kann die dortige Bevölkerung informiert werden. Diese Fahrzeuge waren im Sommer mehrfach im Einsatz und haben sich als mobile Einheiten bewährt. Sie wurden auch von anderen Städten in und außerhalb des Hochtaunuskreises zur Unterstützung angefordert, als dort das Trinkwasser knapp geworden ist.
Für die Information der Bevölkerung hat die Feuerwehr Bad Homburg Sprachdurchsagen für unterschiedliche Szenarien vorbereitet. Der Text ist abgestimmt und soll im Katastrophenfall auch in den anderen Städten und Gemeinden im Hochtaunuskreis zum Einsatz kommen. Die Feuerwehr kann je nach Situation sowohl die mobilen als auch die stationären Anlagen von der Wache aus ansteuern.
Parallel zu dem im Aufbau befindlichen Warnsystem kann die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe über das SMS-System KatWarn, einen Twitter-Account und die Internetseite www.bad-homburg.de warnen. Die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe war eine der ersten Städte überhaupt, die ein SMS-Warnsystem für die Bevölkerung aufgebaut haben. Mittlerweile ist KatWarn hessenweit im Einsatz und dient auch der hessischen Polizei und dem Deutschen Wetterdienst als Warnmedium. Darüber hinaus haben sich verschiedene Feuerwehren aus Hessen und dem Bundesgebiet über die Warnanlagen informiert.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit den neuen Warnanlagen und dem SMS-System in Bad Homburg wegweisende Warnkonzepte gestaltet haben und somit unsere Bürgerinnen und Bürger bei Gefahr schnellstmöglich warnen können“, sagt Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Meinhard Matern.
Die Einbindung von Gefahrenmeldungen in eine App sowie die Schaltung eines zentralen Sicherheits- und Info-Telefons sollen zukünftig das mehrstufige Bad Homburger Warnkonzept ergänzen.
Das Wissen über die Bedeutung der Sirenensignale ist für das Verständnis und die richtige Reaktion von großer Bedeutung. Die Stadt will daher in der Zukunft auch über eine entsprechende Internetseite sowie Aufklärung unter anderem in Schulen und Kindergärten über das richtige Verhalten informieren.