Bad Homburg v. d. H. Eine 14-köpfige Delegation der Fregatte „Hessen“ unter Führung ihres neuen Kommandanten Fregattenkapitän Philipp Blau besuchte kürzlich die Kurstadt Bad Homburg. Die Stadt empfing die Gäste im Rahmen der bestehenden Patenschaft zwischen dem Land Hessen und dem gleichnamigen Kriegsschiff mit einem vielfältigen Programm – von einer Führung durch Schloss und Erlöserkirche bis hin zum Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft.
„Die Verbindung zwischen unserer Stadt und der Fregatte ‚Hessen‘ ist Ausdruck gelebter Solidarität und Wertschätzung für den Dienst der Soldatinnen und Soldaten – oft unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen“, betonte Oberbürgermeister Alexander Hetjes beim Empfang. „Wir sind stolz darauf, als Partnerstadt mit an Bord zu sein – symbolisch und menschlich. Bei sommerlichen Temperaturen führte Pfarrer Andreas Hannemann die Delegation in die Erlöserkirche, inklusive Aufstieg in den Glockenturm mit Panoramablick über die Stadt. Kantorin Susanne Rohn präsentierte die imposante Orgelanlage mit einer eindrucksvollen Klangprobe.
Im Schloss zeigte sich die Crew beeindruckt von der detailgetreuen Restaurierung und historischen Atmosphäre. Für die Soldatinnen und Soldaten war der Aufenthalt zugleich eine willkommene Atempause. Die Fregatte „Hessen“ befindet sich nach dreijähriger Seezeit aktuell zur Generalüberholung in Wilhelmshaven. Fregattenkapitän Philipp Blau hob hervor: „Die Zeit in Bad Homburg war für uns nicht nur ein symbolischer Besuch, sondern ein wichtiges Zeichen der Rückbindung an die Gesellschaft, für die wir dienen. Der herzliche Empfang hat uns tief berührt.“
Bernhardt P. Kluge, Vorsitzender des Freundeskreises Fregatte Hessen, ergänzte: „Solche Begegnungen machen sichtbar, dass unser Auftrag mitgetragen wird. Die Patenschaft mit dem Land Hessen – und insbesondere die Verbindung zu Bad Homburg – ist für die Besatzung gelebte Unterstützung.“ Am Rande des Besuchs kamen die Delegation und zahlreiche Gäste, darunter Vertreter der Staatskanzlei, des Bundestags und des Landtags, bei einem geselligen Abend im Löwenherz-Bräu in Wehrheim zusammen. Die symbolische Verbindung zeigt sich auch an Bord der Fregatte: Zwölf Ortsschilder hessischer Städte – darunter auch Bad Homburg – bezeichnen dort Decks und Gänge. Die Krankenstation trägt dabei den Namen „Bad Homburg“ – „logisch: Gesundheit, gute Luft“, so Kluge.
Die Fregatte „Hessen“ – Hightech auf hoher See
Die Fregatte „Hessen“ (F 221) ist das dritte und jüngste Schiff der Sachsen-Klasse (F124) und wurde am 21. April 2006 in Dienst gestellt. Mit einer Länge von 143 Metern, einer Breite von 17,4 Metern und einem Tiefgang von rund 6 Metern bietet sie Platz für eine Stammbesatzung von bis zu 255 Soldatinnen und Soldaten.
Angetrieben wird die Fregatte durch ein CODAG-System (Kombination aus Diesel- und Gasturbinenantrieb), das eine Gesamtleistung von über 50.000 PS erreicht. Damit kann die „Hessen“ eine Höchstgeschwindigkeit von rund 29 Knoten (etwa 54 km/h) erreichen. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Luftverteidigung, weshalb sie über modernste Radarsysteme und Lenkwaffen verfügt. Sie zählt zu den leistungsfähigsten Einheiten der Deutschen Marine und ist regelmäßig an internationalen Einsätzen beteiligt.