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Boden

Der Boden ist mehr als nur eine bebaute und versiegelte Fläche. Er ist Lebensraum, Lebensgrundlage und hat wichtige Fünktionen in unserem Ökosystem.

Der Boden wurde noch bis vor wenigen Jahren als ein Medium angesehen, das nahezu unbesorgt als landwirtschaftlicher Produktionsstandort sowie als Wohn-, Freizeit-, Gewerbe-, Verkehrs- und Industriestandort genutzt, versiegelt und bebaut werden, als Entsorgungsplatz für alle Arten von Müll dienen und häufig mehrere Nutzungen gleichzeitig ertragen konnte. Dabei ist der Boden viel mehr:

  • Er ist Lebensgrundlage und Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen.
  • Er benötigt Jahrtausende, um sich aus dem Gestein durch physikalische, chemische und biologische Verwitterungs- und Umwandlungsprozesse unter dem Einfluss von Klima und Vegetation zu bilden.
  • Er schützt als Filter und Puffer das Grundwasser.
  • Er besitzt zahlreiche weitere Schlüsselfunktionen im Ökosystem.

Bodengefährdung

Durch unangepasste Nutzung, Versiegelung, Verdichtung, Erosion, Schadstoffeintrag oder Übernutzung wird der Boden geschädigt oder unwiederbringlich zerstört und dadurch die Lebensqualität – nicht nur des Menschen – vermindert. Mit der Schädigung des Bodens und der Einschränkung seiner Funktion als Filter und Puffer für Schadstoffe steigt auch das Risiko von Grundwasserbelastungen. Pro Tag werden derzeit in Deutschland rund 129 ha Fläche versiegelt. Bei einem weiteren derartigen Flächenverbrauch werden nicht allzu ferner Zeit wertvolle Böden knapp und planerische Konflikte immer größer.

Bodenschutzgesetz

Mit Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes im März 1999 wurde der erste Schritt von Seiten des Gesetzgebers getan, dem Schutzgut Boden, das bisher – im Gegensatz zu den Schutzgütern Luft, Wasser, Pflanzen- und Tierwelt – eine eher untergeordnete Rolle im Bereich des Umweltschutzes gespielt hat, ein größeres Gewicht zu verleihen. Ziel des Gesetzes ist es, die zahlreichen Funktionen des Bodens zu erhalten, den Boden vor Schädigungen zu schützen bzw. nach Beeinträchtigungen wiederherzustellen. Dabei soll eine Bodennutzung so vorgenommen werden, dass keine schädlichen Bodenveränderungen entstehen und zudem ist der Verbrauch an Boden durch Versiegelung, also beispielsweise Bebauung, möglichst gering zu halten. Dabei hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die tägliche Bodenversiegelung von aktuell ca. 110 ha/a auf 30 ha im Jahr 2020 zu reduzieren. Diese Vorgaben der Bundesregierung sollen in den Ländern und Kommunen durch entsprechende Programme, Konzepte und Maßnahmen umgesetzt werden. Bad Homburg hat damit seit 2003 ernst gemacht und ein Bodenschutzkonzept erarbeiten lassen. Außerdem wurden schon seit 1990 alle kommunal verursachten Altlastenverdachtsflächen untersucht.

Bodenschutz

Der Bodenschutz in der Stadt Bad Homburg ist nicht nur Selbstzweck, sondern erfolgt eingebunden in Ziele der Planung sowie der ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung.

 

Bodenschutz in Bad Homburg

Im Zusammenhang mit dem Bodenschutzgesetz steht die Stadt Bad Homburg vor der Aufgabe, die im Gesetz sowie dem Regionalen Flächennutzungsplan und dem Landschaftsplan des ehemaligen Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main (heute Regionalverband) bereits verankerten und nun erweiterten Bodenschutzziele zu konkretisieren und in die Tat umzusetzen.

 

Bodenschutz-Ziele

Im Schwerpunkt sind dies, angepasst an die Verhältnisse in Bad Homburg, folgende übergeordnete Ziele, die im Hinblick auf den Bodenschutz verfolgt werden sollen:

Flächensparen als vorrangiges Ziel (quantitativer Bodenschutz)

Bewertung der Bodenfunktionen zur Berücksichtigung der Bodenschutzbelange in der Planung (qualitativer Bodenschutz)

Einrichtung eines digitalen Bodeninformationssystems zur Daten- und Informationsbündelung Entwicklung eines Flächenentwicklungsberichts als Flächenmonitoring

Öffentlichkeitsarbeit zur Entwicklung eines „Bodenbewusstseins“

Boden und BodenklassifizierungGroßansicht des Bildes "Boden und Bodenklassifizierung"

© Stadt Bad Homburg

 

Bodenschutz-Vorteile

Der Bodenschutz in der Stadt Bad Homburg ist dabei nicht nur Selbstzweck, sondern erfolgt eingebunden in Ziele der Planung sowie der ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung. Abgesehen von den Vorteilen für den Boden und damit für seine zentrale Stellung im Ökosystem, ergeben sich daraus für die Stadt Bad Homburg auch finanzielle, planerische sowie immaterielle Vorteile. Dies können Kosteneinsparungen in den Bereichen Infrastruktur, Vorfinanzierung, Ausgleichsmaßnahmen oder Untersuchungsaufwand für belastete Flächen sein, die wiederum eine reduzierte Belastung im Investitionshaushalt der Stadt zur Folge haben, so dass Freiräume für andere dringende Ausgaben geschaffen werden. Weiterhin kann sich auch die Attraktivität gerade des Innenbereiches durch Optimierung der Bodennutzung mit einer Verbesserung des sozialen Stadtgefüges und Optimierungen im architektonischen und gestalterischen Bereich erhöhen und langfristig den typischen Charakter der Stadt bewahren.

 

Bisherige Ergebnisse

Konkrete Ergebnisse des Bodenschutzkonzeptes aus dem Jahr 2004 sind:

Eine Bewertung des Ist-Zustandes der Böden

Eine Abschätzung der aktuellen Gefährdung der Böden

Eine Bewertung der Bodenqualität und des Entwicklungspotenzials der Böden

Die Erarbeitung von Entwicklungszielen, Maßnahmen und Indikatoren, Entscheidungsinstrumente zur Berücksichtigung des Bodenschutzes in der Stadtplanung und im Verwaltungsalltag

Ein Handlungsprogramm zum Bodenschutz

Links:

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

https://umwelt.hessen.de/umwelt/bodenschutz

Wir sind gerne für Sie da!
Holger Fröhlich
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Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe
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