Das Städtische historische Museum Bad Homburg hat zwei Standorte: Das „Gotische Haus“ (das in den Jahren 2021 bis 2023 wegen Umbau geschlossen ist) und das vormalige „Horex Museum“, das zwischen 2012 und 2019 die Industriegeschichte Bad Homburgs, insbesondere die Entwicklung der Motorradmarke Horex zeigte. In das Gebäude „Horex Museum“ zogen nun weite Teile der Museumssammlung ein und sind dort bis 2023 als „Schaudepot“ zu besichtigen.
In diesem „Schaudepot im Horex Museum“ werden nun rund 40.000 Objekte während der Sanierung des Museums Gotisches Haus zwischengelagert. So sind im „Horex Museum“ nicht nur Teile der industriegeschichtlichen, sondern auch der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung des Städtischen historischen Museums zu sehen. Konzentriert auf 380 m² sind vor allem die Bereiche Gemälde, Skulptur, Spielzeug, Glas, Porzellan, Zinn, Musikinstrumente sowie Möbel aufgestellt.
Ein Erlebnis sind die vielen Portraitgemälde in „Petersburger Hängung“, aus denen hunderte Augen auf die Besucher*innen schauen. Besondere Gruppen stellen die Gemälde der bekannten Maler Friedrich Christian Reinermann (1764-1835) und Johann Friedrich Voigt (1792-1871) sowie die Sammlung von Hölderlin-Porträts dar. Auf Augenhöhe ist eine Begegnung mit dem riesigen Abguss der berühmten Schlüter-Büste, die den Homburger Landgrafen Friedrich II. zeigt, hier erstmals möglich. Die Wohnkultur vergangener Zeiten wird an kostbaren Möbeln und reich dekorierten Gläsern offenbar. Aus dem Bereich der Industriegeschichte sind die vielen Emaille-Schilder, ein frühes Fahrgerät von Pierre Michaux, aber auch die beiden legendären Bad Homburger Motorradmodelle „S35“ und die „Horex Regina“ ausgestellt, die Bad Homburg in den 1950er Jahren weltweit als Industriestandort berühmt machten.
Die Sammlungsteile Grafik, Numismatik, Schmuck & Hutnadeln, Hut & Mode sind nur in Führungen zu sehen, wenn besondere Stücke von den Wissenschaftler*innen aus Schränken und Tresoren hervorgeholt und erläutert werden. Diese Führungen gewähren dann Einblicke, die selbst in regulären Museumsausstellungen nicht möglich wären. Thematisch richten sich diese Führungen an den Interessen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus.
Da die Sammlung des Städtischen historischen Museums noch wesentlich größer ist, werden immer wieder Objekte aus den anderen (geheimen) Depots geholt und so wird das Schaudepot auch bei mehreren Besuchen immer wieder spannende Einblicke in die Bad Homburger Geschichte bieten.
Die Eröffnung des Schaudepots im Horex Museum erfolgt entsprechend den Richtlinien des Hessischen Museumsverbandes. Grundlage für die Eröffnung ist ein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gotischen Hauses erarbeitetes Abstands- und Hygienekonzept. Zudem wird der Zutritt der Besucherinnen und Besucher von Aufsichtspersonal gesteuert.
Das Schaudepot im Horex Museum wird am Samstag, 22. Mai 2021, wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Ausstellung ist an diesem Tag von 12 bis 18 Uhr zu sehen, anschließend gelten die regulären Öffnungszeiten mittwochs von 10 bis 14 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, vorab telefonisch – (06172) 1013167 oder 100-4133 – per Mail an museumbad-homburgde einen Termin zu vereinbaren. Vor dem Einlass muss ein aktueller negativer Schnelltest vorgezeigt werden, zudem wird darum gebeten, im Museum die AHA-Regeln einzuhalten. Bis auf Weiteres dürfen maximal sechs Personen gleichzeitig das Horex Museum besuchen. Das Schaudepot kann zunächst bei freiem Eintritt besucht werden, um den Kontakt des Personals mit den Besucherinnen und Besuchern auf ein Minimum zu reduzieren.