Der Bau eines neuen Kurhauses war für Bad Homburg eines der ersten Großvorhaben der Nachkriegszeit und sollte ein „Zeichen für eine neue Zeit“ setzen. Am 23. April 1952 wurde es eingeweiht. An seiner Innenausgestaltung hatte auch ein Künstler Anteil, der aus der Ära des „Neuen Frankfurt“ bekannt ist: Hans Leistikow schuf mit Schülern der Werkakademie Kassel die Wand des „Brüder-Blanc-Saals“ in Sgraffito-Technik. Hier ließ die Stadtverwaltung in drei Bilderreihen „die Geschichte unserer Stadt und des Bades von der Römerzeit bis zur Wiedereröffnung der Spielbank“ darstellen. Leider ist die Wand mit dem Abriss des Kurhauses 1981 verloren gegangen. Anhand von Fotos geht der Vortrag diesen Szenen der Homburger Geschichte nach, vergleicht sie mit Skizzen aus der Kurhaus-Festschrift von 1952 und versucht, die Vorbilder aufzufinden – ein Gang durch Homburgs Geschichte mit Künstlern des 20. Jahrhunderts.
Prof. Dr. Barbara Dölemeyer war als Rechtshistorikerin bis 2011 am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main tätig und ist Honorarprofessorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 1997 bis 2021 war sie Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg v. d. Höhe, dessen Ehrenmitglied sie seither ist. Außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und Mitglied in zahlreichen weiteren Kommissionen und Beiräten. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen neben der Rechtsgeschichte auf der Geschichte der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der Stadtgeschichte von Bad Homburg v. d. Höhe.