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Museum Gotisches Haus geht online
Aktuelles – 16.06.2025

Museum Gotisches Haus geht online

Bad Homburger Museum macht Kulturgut weltweit zugänglich und setzt neuen Standard in digitaler Samml
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#badhomburg

Bad Homburg v. d. H. Mit der erfolgreichen Digitalisierung der Sammlung des Museums Gotisches Haus setzt die Stadt Bad Homburg neue Maßstäbe in der digitalen Erschließung und Präsentation kultureller Bestände. Zwischen Mai 2024 und März 2025 wurde ein umfassender Digitalisierungsprozess umgesetzt, der nicht nur der internen Datenpflege diente, sondern vor allem die barrierefreie, dauerhafte und weltweite Zugänglichkeit von mehr als 17.700 Objekten ermöglichen soll. Mit dem Umzug dieser Objekte wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht, jedoch handelt es sich bei der Digitalisierung um einen fortlaufenden Prozess: Die Objekte wurden technisch übertragen, sind aber noch nicht alle öffentlich einsehbar – sie werden vielmehr schrittweise veröffentlicht. Am Internationalen Museumstag, 18. Mai 2025, wurden die ersten beiden Sammlungsbereiche – Skulpturen sowie Gemälde und Grafiken – auf der Plattform www.museum-digital.de veröffentlicht. Dies markiert den offiziellen Startschuss für die sukzessive Online-Stellung der Bestände des Hauses.

  

Ein Gemeinschaftsprojekt mit langer Geschichte

Die Digitalisierung der Sammlung basiert auf einer langen und sorgfältigen Dokumentation: Seit der Einführung des Sammlungsmanagementsystems FirstRumos im Jahr 1995 wurden über 17.700 Objekte digital erfasst – ein Ergebnis gemeinsamer Arbeit von 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Grundlage bildeten 19 analoge Inventarbücher, in denen sämtliche Objekte seit Gründung des Museums systematisch verzeichnet sind. Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die aufwändige Datenbereinigung: Uneinheitliche Benennungen, insbesondere im Bereich Material, Technik, Datierung, Objektart und auch bei Künstlernamen, wurden systematisch vereinheitlicht. So wurde unter anderem für Künstlernamen eine einheitliche Schreibweise nach dem Muster „Nachname, Vorname“ eingeführt. Diese Maßnahmen verbesserten nicht nur die interne Recherchefunktionalität, sondern bildeten zugleich die Voraussetzung für die technische Migration der Daten auf museum-digital.

 

Sichtbarkeit durch Struktur

Die Plattform museum-digital erlaubt Museen aller Größen eine systematische, strukturierte und dauerhaft zugängliche Online-Präsentation ihrer Sammlungen. Besonders für kleinere Häuser wie das Gotische Haus ist dies von großer Bedeutung: Die Plattform bietet ein kontrolliertes Vokabular, eine normierte Datenstruktur sowie die Möglichkeit zur überregionalen und wissenschaftlichen Vernetzung. Materialien, Techniken und Künstler werden systematisch erfasst und mit den Einträgen anderer Museen verknüpft – so entsteht ein digitales Netzwerk kulturellen Wissens.

 Ausstellungen als digitale Sammlungen

 

Bereits fünf frühere Ausstellungen wurden als sogenannte digitale „Sammlungen“ thematisch aufbereitet und auf museum-digital publiziert:

·         „Gesichter und Geschichten. Portraits aus vier Jahrhunderten“ (2014)

·         „Skulptur“ – eine virtuelle Dauerausstellung

·         „100 Jahre Sammeln. Geschichte und Schätze des Städtischen historischen Museums“ (2016)

·         „Homburg wird Bad! Geschichte(n) vom Kurwesen und der Bäderarchitektur“ (2012)

·         „Romantik in Bad Homburg. Elizas Gartenreich und das Gotische Haus“ (2012)

 

Diese Sammlungen ermöglichen nicht nur Rückblicke auf zentrale Ausstellungsthemen, sondern dienen auch als Plattform zur langfristigen Sicherung und Erweiterung von Forschungsergebnissen. Oberbürgermeister Alexander Hetjes erklärt: „Das Projekt zur Digitalisierung der Museumssammlung zeigt eindrucksvoll, wie wir durch den gezielten Einsatz digitaler Werkzeuge unser kulturelles Erbe bewahren, erfahrbar machen und für kommende Generationen sichern. Ich danke allen Mitarbeitenden für ihr außerordentliches Engagement“.

 

Perspektive: Digitalisierung als fortlaufender Prozess

 

Auch künftig wird das Museum Gotisches Haus seine Bestände konsequent digital verfügbar machen. Weitere thematische Objektgruppen und künftige Ausstellungen sollen sukzessive auf museum-digital veröffentlicht werden. Ziel ist es, die Sammlung kontinuierlich weiterzuentwickeln, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und einem breiten Publikum dauerhaft zugänglich zu machen. „Mit diesem Projekt schlagen wir eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft: Wir sichern das Wissen derer, die vor uns gesammelt und dokumentiert haben – und machen es zugänglich für alle, die nach uns forschen, entdecken oder einfach neugierig sind“, erklären Dr. Ursula Grzechca-Mohr, Leiterin des Städtischen historischen Museums, und wissenschaftliche Mitarbeiterin Jil Hingot, die das Projekt maßgeblich mitgestaltet hat.