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Buchvorstellung mit Lesung
30.01.24 | Vortrag / Lesung

Buchvorstellung mit Lesung

  • Barrierefrei

Monica Kingreen: Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945
Selbstzeugnisse - Fotos - Dokumente
Aus dem Nachlass herausgegeben und bearbeitet von Volker Eichler

 

BUCHVORSTELLUNG

Mit diesem Buch liegt erstmals eine Gesamtdarstellung zur Deportation und Ermordung der Juden für das ganze Land Hessen vor. Schätzungsweise 17.000 Juden wurden unter dem NS-Regime von hier aus deportiert. Fast alle sind ermordet worden; kaum mehr als 950 haben überlebt. Die Deportationen geschahen vor aller Augen – so auch in Bad Homburg und der Region.
Der Historiker und Archivar Dr. Volker Eichler hat das von der Autorin Monica Kingreen (1952–2017) unvollendet hinterlassene Manuskript für den Druck bearbeitet und in Teilen ergänzt. Er stellt Entstehung und Inhalt des Buches vor.

 

BLICK AUF EIN BILD

Die Deportationen aus den deutschen Städten und Dörfern wurden vereinzelt auch fotografisch festgehalten. Aus Bad Homburg ist bislang ein Foto bekannt. Über dessen Inhalt, Überlieferung und Fund in zwei New Yorker Archiven spricht Katharina Menschick, Doktorandin an der Ruhr-Universität Bochum. Das Foto ist mittlerweile im Online-Bildportal „#LastSeen“ veröffentlicht, das die zumeist letzten Aufnahmen der deportierten Menschen vor ihrer Ermordung zeigt und kontextualisiert.

 

LESUNG

Briefe und Postkarten der Opfer, Familienunterlagen und Erinnerungen der Überlebenden, die Monica Kingreen für ihr Buch zusammengetragen hat, lassen das Geschehen nachverfolgen: die Verschleppung der Menschen aus ihren Wohnungen, Flucht in den Selbstmord, die Zugfahrt zu Tausenden ins Ungewisse, schließlich Leid und Tod in den Lagern und Ghettos.
Aus den Selbstzeugnissen lesen Hartmut und Christiane Heinemann (Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen).

 

Veranstaltet von der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, dem Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe (Stadtarchiv), dem Verein für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg v.d. Höhe e.V. und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus e.V.

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Mosbacher Straße 55, 65187 Wiesbaden
Fon: 0611 881-0, -163, -137 / Fax: 0611 881-145 / hartmut.heinemann@hla.hessen.de / www.kgj-hessen.de

Datum

Dienstag, 30.01.24 -

Beginn um 19:00 Uhr

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Eintritt

Eintritt frei

Adresse
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg
Veranstalter
Stadtarchiv in der Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Veranstaltungsort
Villa Wertheimber

1898 erwarben der Frankfurter Bankier Julius Wertheimber und seine Frau Ketty den Gustavsgarten und ließen durch den Architekten Franz von Hoven eine prächtige Sommerfrische-Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Die Familie Wertheimber gehörte in Bad Homburg zum Kreis der Honoratioren. Im Dritten Reich musste die Tochter des Ehepaars Wertheimber, Juliane Krahmer, das Anwesen unter Preis veräußern. Sie emigrierte nach Frankreich und starb 1940 nahe Paris. In den 1940er Jahren war kurzzeitig die Marinemusikschule Frankfurt in der Villa untergebracht, 1947 richtete der Verein Hirnverletzenheim eine Klinik darin ein. Nach einem mehrjährigen Restitutionsprozess wurde das Anwesen an die Erben von Juliane Krahmer zurückgegeben, die es der Bundesrepublik verkauften. Das Hirnverletztenheim wurde im Laufe der Jahre um Therapie- und Bettenbauten erweitert und zu einer namhaften Neurologischen Klinik ausgebaut. 2004 schloss die Klinik ihre Pforten. Im April 2011 erwarb die Stadt Bad Homburg das Anwesen. Heute befindet sich in der Villa das Stadtarchiv, das in einem Anbau das "Gedächtnis der Stadt" verwahrt. Urkunden, Akten, Bücher, Karten, Pläne, Fotos, Postkarten, Schallplatten, Filme und vieles mehr kann man zu festen Öffnungszeiten im Lesesaal einsehen. Vorträge, Führungen und Stöbertage ergänzen das Angebot zur Bad Homburger Stadtgeschichte auf vielfältige Art und Weise . Im Obergeschoss der Villa befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in der Schriftsteller*innen und Forscher*innen auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenfrei wohnen können.

Adresse
Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Umgebung