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Kolorierter Aquatintastich von John Bluck (1791-1832), London 1818. | © Stadtarchiv Bad Homburg v. d. Höhe
9/3/25 | Vortrag / Lesung

Das Hoftagebuch des Hauptmannes Heinrich von Silber

Vortrag in der Reihe „Aus dem Stadtarchiv", Referent: Andreas Mengel
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Das Hoftagebuch des Hauptmannes Heinrich von Silber

Familiärer, gesellschaftlicher und politischer Alltag am Hof des Landgrafen Friedrich VI. Joseph von Hessen-Homburg in den Jahren 1820 bis 1828

Vortrag in der Reihe „Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Bad Homburger Geschichte“
Referent: Andreas Mengel

Der aus dem thüringischen Arnstadt stammende – im Mai 1828 in den Adelsstand erhobene – Heinrich von Silber (1788-1868) trat 1819 als Oberkommandierender des hessen-homburgischen Linien-Militärs (zuletzt im Range eines Oberstlieutenants) in landgräfliche Dienste. Sein Nachlass, der im Stadtarchiv Bad Homburg aufbewahrt wird, besteht im Wesentlichen aus einem Tagebuch, das bald nach seiner Ankunft in Homburg (1820) beginnt und mit dem Jahr 1828 endet – also nahezu die gesamte Regierungszeit des Landgrafen Friedrich VI. Joseph abdeckt. Damit ergänzt es in hervorragender Weise die in großen Fragmenten erhaltene Homburger Chronik des Stadtarchiv-Gründers Johann Georg Hamel, dessen Aufzeichnungen die Jahre 1828 bis 1872 behandeln.

Im Tagebuch bleibt Silbers Verhältnis zur landgräflichen Familie und ihren Gästen immer respektvoll distanziert und stets überaus formal. Sein Dienstherr ist für ihn – wann immer er von ihm schreibt – „Seine Hochfürstliche Durchlaucht der souveräne Landgraf“, dessen Gattin „Ihre Königliche Hoheit die Frau Landgräfin“. Jede Person am Hofe, jeder adelige Besucher wird mit sämtlichen Titeln angeführt. Bestimmende Hauptthemen in Silbers Tagebuch sind die Ereignisse am Hof. Zu nennen sind hier unter anderem die Besuche der weit verzweigten Verwandtschaft, von Staatsmännern und Gesandten, die ihre Aufwartung machen, Feste mit vielen Gästen, Beförderungen, Jagden sowie Ausfahrten nach Frankfurt, in den Taunus oder nach dem 1817 neu hinzu gewonnenen Oberamt Meisenheim am Glan.

Date

Wednesday, 9/3/25 -

Starts at 19:00 Uhr

Einlass ab 18.30 Uhr

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Entrance fee

Eintritt frei

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Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg
Kolorierter Aquatintastich von John Bluck (1791-1832), London 1818.Kolorierter Aquatintastich von John Bluck (1791-1832), London 1818.
Event organizer
Stadtarchiv in der Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Venue
Villa Wertheimber

1898 erwarben der Frankfurter Bankier Julius Wertheimber und seine Frau Ketty den Gustavsgarten und ließen durch den Architekten Franz von Hoven eine prächtige Sommerfrische-Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Die Familie Wertheimber gehörte in Bad Homburg zum Kreis der Honoratioren. Im Dritten Reich musste die Tochter des Ehepaars Wertheimber, Juliane Krahmer, das Anwesen unter Preis veräußern. Sie emigrierte nach Frankreich und starb 1940 nahe Paris. In den 1940er Jahren war kurzzeitig die Marinemusikschule Frankfurt in der Villa untergebracht, 1947 richtete der Verein Hirnverletzenheim eine Klinik darin ein. Nach einem mehrjährigen Restitutionsprozess wurde das Anwesen an die Erben von Juliane Krahmer zurückgegeben, die es der Bundesrepublik verkauften. Das Hirnverletztenheim wurde im Laufe der Jahre um Therapie- und Bettenbauten erweitert und zu einer namhaften Neurologischen Klinik ausgebaut. 2004 schloss die Klinik ihre Pforten. Im April 2011 erwarb die Stadt Bad Homburg das Anwesen. Heute befindet sich in der Villa das Stadtarchiv, das in einem Anbau das "Gedächtnis der Stadt" verwahrt. Urkunden, Akten, Bücher, Karten, Pläne, Fotos, Postkarten, Schallplatten, Filme und vieles mehr kann man zu festen Öffnungszeiten im Lesesaal einsehen. Vorträge, Führungen und Stöbertage ergänzen das Angebot zur Bad Homburger Stadtgeschichte auf vielfältige Art und Weise . Im Obergeschoss der Villa befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in der Schriftsteller*innen und Forscher*innen auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenfrei wohnen können.

Address
Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

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