Am Vorabend des Volkstrauertages treten der international renommierte Countertenor Franz Vitzthum und Markus Flaig, Akkordeon, im Rahmen der ökumenischen Friedensdekade mit einem besonderen Konzertprogramm in der Kirche Zur Himmelspforte in Bad Homburg-Ober-Eschbach auf. Sie interpretieren Musik unterschiedlicher Epochen zum Thema „Krieg und Seelenfrieden“. Der Bogen spannt sich dabei von gregorianischen Klängen über kunstvolle Duette („Bicinien“) der Renaissance und Werke der barocken Komponisten Johann Hildebrand, Johann Sebastian Bach und Henry Purcell bis zur Uraufführung von Hohelied-Vertonungen der amerikanischen Komponistin Prof. Joanne Metcalf. Das Besondere und im wahrsten Sinne des Wortes Un-Erhörte an diesem Abend ist, dass das Akkordeon bei allen diesen Musikstücken gleich welcher Stilrichtung als Begleitinstrument eingesetzt wird. Die musikalischen Eindrücke werden durch Texte vertieft, die von André Jacob gelesen werden.
Der ebenso international wie im Rhein-Main-Gebiet als Bassist bekannte Sänger Markus Flaig nutzte die konzertlosen Corona-Monate, um das Akkordeonspiel zu erlernen und ist seither von den Möglichkeiten dieses Instruments begeistert. "Es kann wie ein Melodieinstrument Linien beseelen und diese gleichzeitig begleiten. Es kann laut, aber vor allem auch sehr schön leise und differenziert klingen und eröffnet gerade auch für die Begleitung barocker Sololiteratur ganz neue Möglichkeiten", so erläutert Flaig seine Begeisterung. Mit dem befreundeten Sängerkollegen Franz Vitzthum experimentiert er seit geraumer Zeit in dieser Richtung, und beide Künstler präsentieren ihr Programm nun erstmals der Öffentlichkeit.
Franz Vitzthum und Markus Flaig kennen und schätzen sich seit vielen Jahren als Sängerkollegen, besonders verbindet sie ihre Liebe zur Sprache. Ihre jahrelange Erfahrung mit der „Alten Musik“ und ihre Experimentierfreude führen nun zu einer ganz neuen Klangkombination. Vitzthums hellwarmer Altus verbindet sich mit den dunkelwarmen Klängen des Akkordeons, und so entsteht flexible barocke Klangrede im besten Sinne.