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Die Hochinflation 1923 | © Städtisches historisches Museum Bad Homburg v. d. Höhe (Notgeldscheine)
18.10.23 | Vortrag

Die Hochinflation 1923

Existenzängste und Krisenbewältigung in Bad Homburg
Barrierefrei

Vortrag in der Reihe "Aus dem Stadtarchiv" 
Referent: Dr. Roland Johne

Das Jahr 1923 kann als das krisenhafteste Jahr der Weimarer Republik gelten, bevor sie Anfang der 1930er Jahre in die Phase ihrer Selbstauflösung als Demokratie überging. Die Ruhrbesetzung durch französische Truppen seit Anfang 1923, Umsturzversuche von politisch rechts und links im Oktober und November, separatistische Bewegungen und, alles überwölbend, eine Inflation, in der die Kaufkraft des verdienten Geldes weitgehend verschwand, die die Menschen wirtschaftlich verarmen und das soziale Miteinander erodieren ließ.

Welche Auswirkungen hatte diese Hochinflation im Herbst 1923 für die Bürgerinnen und Bürger in Bad Homburg? Noch war ja auch die Kriegsniederlage mit all ihren wirtschaftlichen und persönlichen Folgen nicht überwunden.

Wie hat die Stadt Bad Homburg, wie hat die hiesige Zivilgesellschaft auf die Hochinflation 1923 und die Existenzängste der Menschen reagiert? Welche solidarischen Initiativen der Bürgerschaft gab es? Wie ist hier die Währungsumstellung ab November 1923 gelungen? Der Vortrag beleuchtet diese Aspekte mit konkreten Beispielen.

Datum

Mittwoch, 18.10.23 -

Beginn um 19:00 Uhr

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Eintritt

Eintritt frei

Adresse
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg
Veranstalter
Stadtarchiv in der Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 100 4140stadtarchiv@bad-homburg.de
Veranstaltungsort

Villa Wertheimber

1898 erwarben der Frankfurter Bankier Julius Wertheimber und seine Frau Ketty den Gustavsgarten und ließen durch den Architekten Franz von Hoven eine prächtige Sommerfrische-Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Die Familie Wertheimber gehörte in Bad Homburg zum Kreis der Honoratioren. Im Dritten Reich musste die Tochter des Ehepaars Wertheimber, Juliane Krahmer, das Anwesen unter Preis veräußern. Sie emigrierte nach Frankreich und starb 1940 nahe Paris. In den 1940er Jahren war kurzzeitig die Marinemusikschule Frankfurt in der Villa untergebracht, 1947 richtete der Verein Hirnverletzenheim eine Klinik darin ein. Nach einem mehrjährigen Restitutionsprozess wurde das Anwesen an die Erben von Juliane Krahmer zurückgegeben, die es der Bundesrepublik verkauften. Das Hirnverletztenheim wurde im Laufe der Jahre um Therapie- und Bettenbauten erweitert und zu einer namhaften Neurologischen Klinik ausgebaut. 2004 schloss die Klinik ihre Pforten. Im April 2011 erwarb die Stadt Bad Homburg das Anwesen. Heute befindet sich in der Villa das Stadtarchiv, das in einem Anbau das "Gedächtnis der Stadt" verwahrt. Urkunden, Akten, Bücher, Karten, Pläne, Fotos, Postkarten, Schallplatten, Filme und vieles mehr kann man zu festen Öffnungszeiten im Lesesaal einsehen. Vorträge, Führungen und Stöbertage ergänzen das Angebot zur Bad Homburger Stadtgeschichte auf vielfältige Art und Weise . Im Obergeschoss der Villa befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in der Schriftsteller*innen und Forscher*innen auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenfrei wohnen können.

Adresse
Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Umgebung