Die Malerin Annemarie Kirchner-Kruse verlebte eine glückliche Kindheit im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts, wo sie als Tochter des berühmten Bildhauers Max Kruse schon früh in die dortigen Künstlerkreise Eingang fand. Die Trennung der Eltern und der Verlust des Familienhauses waren die ersten Katastrophen in ihrem Leben, denen noch viele folgen sollten. Schon früh erkannte sie ihre Liebe zur Malerei, deren Wurzeln sie in der Natur sah, in Menschenbild und Landschaft. Ihre wichtigste Ausbildung erhielt sie in Paris im Atelier Matisse/ Purrmann, wobei Purrmann lebenslang ein großes Vorbild für sie war. Zwei Ehen und vier Kinder brachten viel Glück und großes Leid. Ab 1935 lebte sie mit Unterbrechungen immer wieder in Bad Homburg, anfangs zusammen mit ihrem zweiten Mann, dem Lehrer und Hölderlinforscher Werner Kirchner.
Dr. Kristina Kargl: Studium der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft, Mediävistik und Neuerer und Neuester Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Promotion mit einer Studie über die Defizite einer Erinnerungskultur am Beispiel der Weißen Rose. Freie Literaturwissenschaftlerin und assoziierte Wissenschaftlerin an der „Arbeitsstelle für Literatur in Bayern“ der LMU, Kuratorin von Ausstellungen, Publikationen und Vorträge zur Literatur in Bayern, Organisatorin von Kunst- und Literaturreisen.