Geschichte des Gebäudes
Seinen außergewöhnlichen Stil – eine harmonische Verbindung von Elementen der Neugotik und klassizistisch klaren Kuben des Baukörpers – verdankt das Gebäude dem Geschmack, der Kunstsinnigkeit und nicht zuletzt der Mitgift Elizabeths, Landgräfin von Hessen-Homburg und britische Königstochter.
Die im April 1823 begonnenen Arbeiten fanden aber ein vorläufiges Ende, als im November des Jahres ein Baugerüst einstürzte und die Arbeiter schwer verletzt wurden, einer starb: Die Landgräfin verlor die Freude am Projekt. Außerdem starb ihr Mann, Landgraf Friedrich VI. Josef, 1829 – Jagden und Feste wurden an diesem Ort nun nicht mehr geplant.
Dennoch wurde das Haus in den nächsten Jahren weiter gebaut, und in den folgenden Jahrzehnten nutzten die landgräfliche, dann die preußische Forstverwaltung das Schlösschen am Waldrand. Schon im 19. Jahrhundert wurden im Haus Erfrischungen für Ausflügler geboten, im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde es ein Hotel- und Gastronomiebetrieb.
Steht man vor der Waldseite des Gotischen Hauses, befindet sich links (in Höhe der Wohnblocks) in einem kleinen Waldstück das Pferdegrab, die Begräbnisstätte des Lieblingspferdes Madjar von Landgraf Friedrich V. Ludwig. Ein neu angelegter Weg – Teil der Rekonstruktion der alten Landschaftsparks – führt daran vorbei und in den Lustgarten, die große Tanne, hinein.