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Schenkung von 26 Gemälden der Künstlerin Elisabeth Born
Aktuelles – 14.03.2024

Schenkung von 26 Gemälden der Künstlerin Elisabeth Born

Stadt Bad Homburg dankt dem Mäzen Wolfgang Petereit.
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Bad Homburg. Das Städtische historische Museum Bad Homburg freut sich über eine großzügige Schenkung: Der Bad Homburger Mäzen Wolfgang Petereit hat dem Museum 26 Gemälde der renommierten Künstlerin Elisabeth Born, geborene Steinhäußer (1862 – 1954), vermacht. Die Gemälde, die vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammen und in der Technik Öl auf Leinwand gefertigt wurden, präsentieren ein faszinierendes Panorama der Künstlerin und ihrer Zeit. „Herr Petereit hat uns einen wahren Schatz hinterlassen, dafür sind wir ihm sehr dankbar“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

 

Die Werke, darunter 24 ungerahmte Gemälde, befanden sich in Elisabeth Borns Atelier und waren auf einen textilen Untergrund „gepinnt“. Wolfgang Petereit, dessen Interesse an der Geschichte der Stadt Bad Homburg die Schenkung erst ermöglichte, überreichte dem Museum diese bedeutenden Kunstwerke in den Jahren 2023 und 2024. Die Gemälde sind, bis auf drei Ausnahmen, nicht auf Keilrahmen gespannt, sondern beschnitten. Sie wurden vermutlich über Jahre mittels Heftzwecken an eine Rückwand geheftet. Wolfgang Petereit überbrachte sie in einer Grafikmappe aus den 1950er Jahren, darin sorgfältig mit dickem Seidenpapier voneinander getrennt.

 

„Die künstlerischen Schätze weisen altersbedingte Schäden auf, die jedoch die Wirkung der Gemälde nicht wesentlich beeinträchtigen. Bis zur Restaurierung werden sie sorgsam in hohe Passepartouts eingefügt, um ihre Oberfläche bestmöglich zu schützen“, erklärt die Leiterin des Gotischen Hauses, Dr. Ursula Grzechca-Mohr.

 

Die Geschichte hinter dieser außergewöhnlichen Sammlung führt zurück ins 19. Jahrhundert, als Bad Homburg eine bedeutende Bühne für Künstlerinnen und Künstler bot. Im weltläufigen Kurort Bad Homburg konnten sie leben, ausstellen, künstlerisch tätig sein und sogar unterrichten, was ihren Lebensunterhalt sicherte. Den Kunstunterricht nutzten besonders jene Kurgäste, die oft mit Angehörigen anreisten und monatelang in Homburg lebten. Aber auch die Homburger selbst besuchten diese privaten Malschulen.

 

So fand auch Elisabeth Born, geb. Steinhäußer, eine der bekanntesten Künstlerinnen jener Zeit, in Bad Homburg einen fruchtbaren Boden für ihre künstlerische Entwicklung. Born absolvierte ihre ungewöhnliche künstlerische Ausbildung am Städel'schen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. und setzte ihre Studien in München fort, bevor sie nach Bad Homburg zurückkehrte. Hier heiratete sie 1892 den Uhrmacher Heinrich Wilhelm Born und richtete sich in der Waisenhausstraße 12 ein Atelier ein.

 

Das kinderlose Ehepaar lebte unkonventionell und teilte eine Leidenschaft für lange Studienreisen nach England oder Italien und – für diese Zeit eher außergewöhnlich - das Radfahren.

 

„Die Schenkung von Wolfgang Petereit ermöglicht erstmals einen Blick auf besondere Leinwände, die vermutlich während Elisabeth Borns Studienzeit entstanden und als Vorlage für ihren Unterricht dienten“, so Grzechca-Mohr weiter. Die Gemälde zeigen Frauenbildnisse in verschiedenen Rollen - Nonne, Trachtenträgerin, Römerin – sowie Vanitas Darstellungen (eine Form der Stillleben-Malerei) und Tuch- und Faltenstudien und zeugen von der hohen Malqualität der Künstlerin.

 

Grzechca-Mohr: „Die Schenkung von Wolfgang Petereit bereichert das Städtische historische Museum Bad Homburg um ein bedeutendes Kapitel der lokalen Kunstgeschichte und ermöglicht einen Einblick in das facettenreiche Schaffen von Elisabeth Born. Das Museum dankt Wolfgang Petereit herzlich für diese wertvolle Bereicherung seiner Sammlung.“