Sinclair hatte sich mit dem Landgrafen geeinigt, dass Hölderlin zum Homburger Hofbibliothekar ernannt werden sollte. Er wollte dem Freund helfen und ihn seelisch aufrichten und erklärte sich bereit, das jährliche Honorar von 200 Gulden von seinem Gehalt abzuzweigen. Der Dichter freute sich über die Berufung, auch wenn er von den Hintergründen keine Ahnung hatte.
Im Juni 1804 holte Sinclair ihn in Nürtingen ab und brachte ihn im Haus des aus der Schweiz stammenden Uhrmachers Karl Friedrich Galame unter. Dieses Haus steht heute noch in der Dorotheenstraße 34. Eine Gedenktafel erinnert an Hölderlins Aufenthalt.
Das Glück war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Geheime Regierungsrat Sinclair verleumdet und der Verschwörung bezichtigt wurde. Sinclair wurde verhaftet und gegen ihn ein Hochverratsprozess angestrengt. Auch Hölderlin wurde verhört und der sensible Dichter wurde mit den Folgen dieser Affäre nicht fertig.
Als Sinclair unschuldig entlassen wurde, fand er seinen Freund in völliger geistiger Umnachtung vor. Hölderlin erholte sich nicht wieder. Er lebte, vom Wahn befangen, bis zu seinem Tode am 7. Juni 1843 in Tübingen bei Schreinermeister Zimmer. Sein Freund Sinclair starb bereits am 29. April 1815.