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Widerständigkeit, Kollaboration und Partikularinteressen
20.03.24 | Vortrag

Widerständigkeit, Kollaboration und Partikularinteressen

Rekatholisierung als gemeindliches Ereignis in Ober-Erlenbach und Oberursel am Beginn des 17. Jahrh.
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Widerständigkeit, Kollaboration und Partikularinteressen. 
Rekatholisierung als gemeindliches Ereignis in Ober-Erlenbach und Oberursel am Beginn des 17. Jahrhunderts

Vortrag in der Reihe "Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Bad Homburger Geschichte"
Referent: Professor Dr. Alexander Jendorff (Justus-Liebig-Universität Gießen)

Am Beginn des 17. Jahrhunderts setzte in Ober-Erlenbach und Oberursel die Rekatholisierung durch die Kurmainzer Herrschaft ein. Sie vollzog sich innerhalb von zwei Jahren und führte zu einem kirchlich-konfessionellen Wandel in zwei Gemeinden, die über Jahrzehnte hinweg lutherisch gewesen waren. Angesichts des Tempos der Entwicklung muss sich die Frage stellen, welche Faktoren für den Wandel verantwortlich waren und ihn beförderten. Dies kann umso mehr interessieren, weil sich die wissenschaftliche Forschung über Jahrzehnte hinweg mit der sogenannten Gegenreformation als einem obrigkeitlichen Akt beschäftigt hat, so als ob sämtliche damit verbundenen Maßnahmen von den jeweiligen Regierungen gewaltsam durchgeführt worden seien. Immer deutlicher wird neuerdings aber, dass es sich – wie schon bei der Reformation – um einen vielschichtigen Problemkreis handelt, der verschiedene Forschungsfelder miteinander verbindet: die Kirchen- und Religionsgeschichte ebenso wie die Herrschafts-, und Elitengeschichte, die Stadt- und Gemeindegeschichte und nicht zuletzt die jeweilige Regionalgeschichte. Diese komplexe Gemengelage versucht der Vortrag aufzuschlüsseln und einzuordnen.

Datum

Mittwoch, 20.03.24 -

Beginn um 19:00 Uhr

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Eintritt

Eintritt frei

Adresse
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg
Veranstalter
Stadtarchiv in der Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Veranstaltungsort
Villa Wertheimber

1898 erwarben der Frankfurter Bankier Julius Wertheimber und seine Frau Ketty den Gustavsgarten und ließen durch den Architekten Franz von Hoven eine prächtige Sommerfrische-Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Die Familie Wertheimber gehörte in Bad Homburg zum Kreis der Honoratioren. Im Dritten Reich musste die Tochter des Ehepaars Wertheimber, Juliane Krahmer, das Anwesen unter Preis veräußern. Sie emigrierte nach Frankreich und starb 1940 nahe Paris. In den 1940er Jahren war kurzzeitig die Marinemusikschule Frankfurt in der Villa untergebracht, 1947 richtete der Verein Hirnverletzenheim eine Klinik darin ein. Nach einem mehrjährigen Restitutionsprozess wurde das Anwesen an die Erben von Juliane Krahmer zurückgegeben, die es der Bundesrepublik verkauften. Das Hirnverletztenheim wurde im Laufe der Jahre um Therapie- und Bettenbauten erweitert und zu einer namhaften Neurologischen Klinik ausgebaut. 2004 schloss die Klinik ihre Pforten. Im April 2011 erwarb die Stadt Bad Homburg das Anwesen. Heute befindet sich in der Villa das Stadtarchiv, das in einem Anbau das "Gedächtnis der Stadt" verwahrt. Urkunden, Akten, Bücher, Karten, Pläne, Fotos, Postkarten, Schallplatten, Filme und vieles mehr kann man zu festen Öffnungszeiten im Lesesaal einsehen. Vorträge, Führungen und Stöbertage ergänzen das Angebot zur Bad Homburger Stadtgeschichte auf vielfältige Art und Weise . Im Obergeschoss der Villa befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in der Schriftsteller*innen und Forscher*innen auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenfrei wohnen können.

Adresse
Villa Wertheimber
Tannenwaldallee 50
61348 Bad Homburg

Umgebung