Vortrag in der Reihe Aus dem Stadtarchiv
Referent: Dr. Klaus-Dieter Metz
Schauplatz des 1915 erschienenen Romans über 270 Seiten ist Homburg, aber nicht das Mode- und Fürstenbad, sondern die Kleinstadt im Jahr 1880, wo die Einheimischen leben und man homburgerisch spricht.
Titel- und Hauptfigur ist der verschrobene, über fünfzigjährige Apotheker Gotthold Frommbier, ein Junggeselle und Sonderling. Als zweite Hauptfigur drängt sich Wunibald Barnabas vor, ein aus Frankfurt zugezogener, junger, attraktiver Turnlehrer der Mittelschule, sofort von drei blutjungen Homburgerinnen heiß begehrt.
Liebeshunger, Liebesleid und Eifersucht, Krankheit und Tod, Kuppelei, Betrug und Mord, alles das ist Thema. Auch ein Schlapperkäthche aus der Siebenhäusergasse und die Weiße Frau, das Schlossgespenst der Landgrafenzeit, sind am Geschehen beteiligt, dem letztlich ein Strafgericht Einhalt gebietet.
Der Autor, 1870 in Homburg geboren, verbringt hier sein erstes Lebensjahrzehnt. Nach Wegzug und Schulzeit ist er als Seemann, Sänger, Schauspieler unterwegs, dann wird er Schriftsteller, ein umfangreiches Werk schaffend. – Nach Homburg kehrt er 1931 zurück, wo er 1935 seine letzte Ruhe auf dem Waldfriedhof findet. Seine Dichtung ist bald vergessen, sodass sich die Frage stellt: Inwieweit ist ein Heimat- und Stadtroman wie „Der Zoppekratz“ aufschlussreich für Homburgs Literatur- sowie Stadtgeschichte und als Vortragsthema zeitgemäß?
Für die Veranstaltung sind ab 23. August Einlasstickets im Stadtarchiv erhältlich.
Eintritt frei, Teilnahme nur mit Ticket und tagesaktuellem negativen Schnelltest (keine Selbsttests), Impfnachweis (14 Tage nach zweiter Impfung) oder Genesenen-Nachweis (bis 6 Monate) möglich.