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Baufortschritt: Rundgang im Gotischen Haus
Aktuelles – 03.06.2022

Baufortschritt: Rundgang im Gotischen Haus

Kernsanierung des Städtischen historischen Museums ist in vollem Gange.
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#badhomburg

Bad Homburg v. d. Höhe. Noch ist von außen nicht so viel erkennbar, doch am und vor allem im Gotischen Haus ist einiges in Bewegung. Seit Anfang 2021 lässt die Stadt Bad Homburg das Städtische historische Museum sanieren. Zunächst wurden im Inneren des Gebäudes Rückbau- und Entkernungsarbeiten durchgeführt. Die alte Einrichtung wurde komplett entfernt, die Böden wurden herausgenommen und nicht tragende Wände eingerissen. Seit Erteilung der Baugenehmigung im Oktober 2021 geht es nun ans Eingemachte.

 

„Sowie jedes andere Bauprojekt müssen natürlich auch die städtischen Vorhaben einen Genehmigungsprozess durchlaufen“, erklärt Oberbürgermeister Alexander Hetjes bei einem Rundgang durch das Gebäude. „Die Stadt verschafft sich da keinen Vorschub gegenüber anderen, sodass die Ausstellung der Genehmigung ihre Zeit gebraucht hat. Diese Zeit wurde effektiv für Vorarbeiten genutzt und jetzt sind wir in der heißen Phase der Kernsanierung angekommen.“

 

Seit Januar 2022 laufen Unterfangungsarbeiten an den Außen- und Innenwänden zur Tieferlegung des Kellerbereichs. Dort sollen sich zukünftig die Besuchertoiletten befinden. Im künftigen Café und der mittleren Halle wurde je ein Deckenfeld abgebrochen mit dem Ziel, den ursprünglichen Raumeindruck herauszuarbeiten. Auch tragende Wände wurden nun abgebrochen und neue Wände gemauert. Zudem haben die Bauarbeitenden die Bodenöffnung für die neue zweite Treppe hergestellt und neue Stahlstützen einschließlich Fundamenten eingebaut.

 

Von außen sichtbar sind – neben den Abtransporten von Bauschutt und Erdaushub – die laufenden Arbeiten an den überhöhten Fenstern auf der Südseite des Hauses, die auf die Originalgröße zurückgebaut werden.

 

Die Aufteilung des Gotischen Hauses soll nach der Kernsanierung wie folgt aussehen: Im Keller befinden sich die Besuchertoiletten und eine Werkstatt, im Erdgeschoss der Empfang, das Café und der Ausstellungsbereich. Im ersten Stock wird ein verdunkelter Bereich für Sonderausstellungen eingerichtet. Büroräume und Depot befinden sich im zweiten Stock und die Technik im dritten Obergeschoss. Der Eingang zum Gebäude wird auf die Südseite verlegt.

 

Zentrale Idee der Sanierung ist die Herausarbeitung und Weiterentwicklung des ursprünglichen Erscheinungsbildes zur Zeit der Fertigstellung des Gotischen Hauses um das Jahr 1828. Ein weiteres, wichtiges Ziel der Sanierung ist es, den Keller trocken zu legen und das Raumklima für die  Ausstellungsgegenstände zu verbessern. Somit sollen künftig auch Fremdleihen gezeigt werden können, bei gleichzeitigem Einsatz energieeffizienter Haustechnik. Um dieses Ziel zu erreichen, werden energetisch hocheffiziente Lüftungsanlagen eingebaut, die optimale klimatische Ausstellungsbedingungen für die Exponate gewährleisten. Für die Maßnahmen wurde ein Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von rund 580.000 Euro beantragt und bewilligt. Einen weiteren Zuschuss über 25.000 Euro hat die Stadt vom Landesamt für Denkmalpflege für die Erneuerung der Außenfassade erhalten.

 

Das Gebäude wird künftig im Winter über Erdwärme beheizt und im Sommer über diese 150 Meter tiefen Erdsonden gekühlt. Dass dieses System realisierbar ist, wurde anhand einer Sondierungsbohrung Anfang 2021 ermittelt. Auch der Brandschutz sowie der Einbruchschutz werden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, sowie die Akustik im Gartensaal optimiert. Eine Erneuerung des Aufzugs und die Einrichtung einer behindertengerechten Toilette gewährleisten die Barrierefreiheit.

 

Aktuell wird mit Sanierungskosten von 9,3 Millionen Euro gerechnet. „Wir hoffen, den geplanten Fertigstellungstermin Ende April 2023 einhalten zu können“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Die Arbeiten könnten sich jedoch verzögern, da es aufgrund der aktuellen Baukonjunktur und der starken Auslastung der Baufirmen schwieriger und zeitaufwändiger ist, Firmen mit freien Kapazitäten zu finden. Zudem sind derzeit viele Materialien nicht oder nur zu überhöhten Preisen verfügbar.