Doris Brunner, Michael Priester und Michael Zimmer präsentieren drei unterschiedliche künstlerische Perspektiven auf den Menschen, nämlich eine malerische, eine bildhauerische und eine fotographische. Alle drei vereint die Auseinandersetzung mit dem ewig Weiblichen. Die Werke laden dazu ein, sich in ihnen zu verlieren und immer wieder Neues zu entdecken: wenn Blicke fühlen möchten!
Doris Brunner arbeitet spontan, meistens nach Modell. Dabei kommt es ihr nicht auf Genauigkeit an, sondern auf einen Augenblick, eine Stimmung oder eine Geste. Oft verwendet sie Papiere, die schon bemalt oder bedruckt sind. Auf diese Weise entstehen Zeichnungen und Collagen.
Im Werk von Michael Priester aus Butzbach im Taunus dominieren weibliche Figuren und Formen. Aus unterschiedlichen Gesteinsarten oder besonderen Hölzern, die er zum Teil von Reisen mitbringt, erschafft er, der gelernte Bergbauingenieur, zum Teil mehrdeutige Skulpturen. Unschwer erkennbar ist das Hauptthema seiner Arbeit, der Torso, der keinerlei individuelle Züge mehr aufweist und zur Formelhaftigkeit für das Weibliche wird. Die Eigenschaften der Materialien Stein und Holz, wie Struktur, Maserung, aber auch Knoten und Verwachsungen treten in Dialog mit den harmonischen Formen und schaffen so ein einzigartiges optisches und haptisches Erlebnis.
Michael Zimmer aus Buseck/Gießen zeigt erotische Abbilder selbstbewusster Frauen. Beinahe alle standen zum ersten Mal für Aktfotos Modell, so sind ihr Ausdruck und ihre Körperlichkeit ganz persönlicher Natur. In seiner Aktfotografie beschränkt sich Michael Zimmer meist auf schwarz-weiße Darstellungen um die Wirkung von Licht und Schatten, Körperlinien und Details zu verstärken. Ziel ist eine ästhetische, plastisch wirkende zweidimensionale Abbildung des natürlichen weiblichen Körpers. Michael Zimmer war von Beruf Fachkrankenpfleger und hat zahllose Menschen in schwierigen Lebensabschnitten begleitet. Seine Liebe zum Menschen und sein Respekt vor dem Menschlichen drückt sich auch in seiner Akt- und Erotikfotografie aus.